Wahl2024: 11 Fragen an die Bürgermeisterkandidaten der Gemeinde Eugendorf
Die Fragen wurden an alle Wahl-Kandidaten gestellt, geantwortet haben:
A. Lindner (Die Grünen), R. Taglöhner (FPÖ)
Frage 1 Ihre Person in sechs Schlagworten?
A. Lindner (Die Grünen)
nachhaltig, Naturliebhaberin, gemeinwohlorientiert, enkeltauglich leben, dankbar
R. Taglöhner (FPÖ)
Ehrlich, fair, bodenständig, traditionsbewusst, gesellig, Familienmensch
Frage 2: Alle reden von Umweltschutz, Klimazielen und trotzdem soll alles so bleiben wie es ist. Welche verkehrspolitischen Maßnahmen sind aus Ihrer Sicht wichtig und zielführend, um die Klimaziele zu erreichen?
A. Lindner (Die Grünen)
Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Radwege, verpflichtende Errichtung von guten Radwegen und Fahrradabstellplätzen, Förderung von Fahrgemeinschaften und Carsharing, gratis öffentlicher Verkehr für alle jungen Menschen unter 18 Jahre.
R. Taglöhner (FPÖ)
Der weitere Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel muss in Zukunft weiter vorangetrieben werden. Meiner Meinung ist der Ausbau des Schienensystems zwingend erforderlich, um auch den Straßenverkehr zu entlasten. Diesbezüglich sehe ich regionale Anbindungen als zukunftsweisend.
Frage 3: Wie sollen die Öffi-Angebote gestaltet werden, damit möglichst viele Personen die Öffis nutzen? Und wie oft nutzten Sie persönlich das aktuelle Nahverkehrsangebot?
A. Lindner (Die Grünen)
Ich nutze im Winter den öffentlichen Verkehr täglich: am Weg zur Arbeit und zurück, im Sommer lege ich die 10 km Strecke meist mit dem E-Bike zurück. Der öffentliche Verkehr benötigt gute Taktangebote und gute Verknüpfungen in den Umsteigepunkten (pünktliche und gute Anschlüsse beim Umsteigen). Barrierefreie Busse und Züge – damit auch Menschen mit Kinderwägen und Rollstühlen gut die Busse benützen können.
R. Taglöhner (FPÖ)
Meine berufliche Tätigkeit erfordert eine sehr große mobile Flexibilität, deshalb ist für mich die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel leider nur eingeschränkt möglich. Im privaten Bereich reise ich jedoch sehr gerne mit der Bahn. Hinsichtlich der allgemeinen Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel muss aus meiner Sicht eine attraktivere Preisgestaltung erfolgen damit die Bevölkerung vermehrt auf Offis setzen. Weiters ist aus meiner Sicht eine vermehrte regionale Anbindung unbedingt zu forcieren.
Frage 4: Kennen Sie unser Projekt und wie stehen Sie zu einer neue Ischlerbahn?
A. Lindner (Die Grünen)
Ja, ich kenne das Projekt gut und ich bin für die Wiedererrichtung der neuen Ischlerbahn.
R. Taglöhner (FPÖ)
Wir haben uns Parteiintern bereits mit dem Ischlerbahn Projekt auseinandergesetzt und holen uns derzeit proaktiv Detailinformationen ein, um ein vollständiges Bild und deren Kosten-Nutzen für unsere Gemeinde und der Allgemeinheit zu erhalten. Aufgrund der noch nicht erschlossenen Gebiete im Flachgau würde ich dies Projekt als sehr positive Entwicklung erachten.
Frage 5: Welche Rolle soll der schienengebundenen Personennahverkehr zur Bekämpfung des Klimawandels in Ihrer Gemeinde und, darüber hinaus, im Bundesland Salzburg spielen?
A. Lindner (Die Grünen)
Der schienengebundene öffentliche Verkehr ist die Basis und das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Darauf aufbauend soll es gute Umsteigerelationen zu den Bussen geben, die dann die Verteilung in den Regionen übernehmen sollen. – Damit sollen viele PKW-km eingespart werden. 1 Liter Benzin verbrennt zu rund 2 500 Gramm CO2. Das ist den meisten Menschen nicht bewusst, da in der KFZ Werbung der Benzinverbrauch pro 100 km angegeben wird, die CO2-Emissionen aber immer nur für 1 km. Die CO2-Emissionen müssten auch für 100 km angegeben werden, dann wäre den Menschen bewusster, welchen Schaden sie für die nächsten Jahrzehnte und Generationen verursachen. 1m³ Luft enthält aktuell ca. 0,8 Gramm CO2.
R. Taglöhner (FPÖ)
Für Eugendorf könnte der schienengebundene Personennahverkehr eine deutliche Entlastung der Verkehrslast und somit auch einen positiven Effekt zum allgemeinen Klimawandel darstellen.
Frage 6: Sind auch Sie der Meinung, dass für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen der Ausbau eines attraktiven Regional-Stadt-Bahn Netzes wichtig ist?
A. Lindner (Die Grünen)
Ja, wie gesagt, der Schienenverkehr ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Züge haben gegenüber Bussen viele Vorteile: leichteres Ein- und Aussteigen – besonders bei den REX – ein ebener Einstieg ist für Kinderwagen, Kinder, Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte Personen sehr wichtig. Für Kinder und viele andere Menschen ist auch wichtig, dass in den Zügen ein WC ist.
R. Taglöhner (FPÖ)
Gerade die Strecke Salzburg-Mondsee und Fuschlsee-Region ist derzeit nur mit dem üblichen Verkehrsmittel erreichbar. Eine gut getaktete Regionalbahnstrecke eröffnet den Kindern und Jugendlichen mehr Flexibilität. Für die Erreichbarkeiten für Schulen und Freizeiteinrichtungen ist hier mit Sicherheit ein großer Mehrwert gegeben.
Frage 7: Aber nicht nur die Jugend profitiert davon: Moderne RSB-Verbindungen bringen der ganzen Region eine Aufwertung. Welche RSB-Verbindungen würden Sie sich für Ihre Gemeindebürger*innen wünschen?
A. Lindner (Die Grünen)
Eugendorf – Hallwang – Salzburg mit Durchbindung nach Freilassing und Hallein.
Eugendorf – Thalgau – Mondsee – St. Gilgen – St. Wolfgang – Bad Ischl
R. Taglöhner (FPÖ)
Grundsätzlich ist Eugendorf zur Stadt gut angebunden. Dennoch würde eine RSB-Verbindung den Flachgau und somit auch Eugendorf in die noch nicht erschlossenen Gebiete für solche Anbindung anbieten.
Frage 8: Welche Maßnahmen setzen Sie um, damit der ÖV in Ihrer Gemeinde verbessert wird?
A. Lindner (Die Grünen)
Gratis Verleih von Jahreskarten für je 1 Woche, damit die Menschen den öffentlichen Verkehr niederschwellig ausprobieren und kennenlernen können, mit dem Ziel, dass sich dann viele selber eine Jahreskarte kaufen.
Förderung des Jahreskarte mit € 66,- Förderung der SUPER s’COOL CARD mit € 20,-
Austeilen von Haltestellen-Aushangfahrplänen in die Postkästen mit der dem Wohnort nächstgelegenen Haltestelle. Das machen wir fast jedes Jahr.
Ich bin Mobilitätsbeauftragte der Gemeinde und vertrete unsere Gemeinde in den Regionalverbänden für den öffentlichen Verkehr in Seeham (FLAT II) und Hof (FLAT I).
R. Taglöhner (FPÖ)
Aus derzeitigem Stand unterstützen wir alle Vorhaben, die für das Gemeinwohl Sinn ergeben und umsetzbar sind. Wir möchten uns vermehrt dafür einsetzen, dass in diesem Bereich noch mehr getan wird. Aktuell sind wir hier jedoch aufgrund der aktuellen Mandate nur bedingt handlungsfähig. Wir erhoffen uns aufgrund der bevorstehenden Wahlen mehr Einfluss zu gewinnen, um das dringende Thema Verkehr in Eugendorf zu verbessern.
Frage 9: Kennen Sie die Pendlerzahlen aus Ihrer Gemeinde Richtung Salzburg? Welches Verkehrsmittel ist für diese Personen am wichtigsten?
A. Lindner (Die Grünen)
Leider ist für die meisten Pendler noch das eigene Auto am wichtigsten. Wir haben in der Morgenspitze 8 Busse pro Stunde Richtung Salzburg. Für unsere Pendler ist der Bus der wichtigste öffentliche Verkehr, da die S-Bahn-Haltestelle vom Zug nur einmal pro Stunde bedient wird (außer in der Früh, da sind es 2 Halte pro Stunde) und der Bahnhof leider sehr abgelegen ist und vom öffentlichen Verkehr nicht direkt bedient wird.
Eugendorf hat ca. 3.100 Einpendler, 2650 Auspendler und ca. 1000 Binnenpendler Daten der Statistik Austria, ich kann leider nicht mit Sicherheit sagen, ob da die Fahrten der SchülerInnen und StudentInnen dabei sind.
R. Taglöhner (FPÖ)
Nein.
Frage 10: Die Stadt Salzburg als größte Gemeinde der Region soll Vorreiter im Ausbau des ÖV-Angebotes im Zentralraum sein. Wie stehen Sie zum S-Link als erstem Schritt in Richtung Ausbau des RSB-Netzes?
A. Lindner (Die Grünen)
Der S-Link ist ein wichtiger erster Schritt in Richtung Ausbau des RSB-Netzes. Beim Bau der HL-Strecke ist darauf zu achten, dass die Einbindung des S-Link weiter gut möglich ist.
R. Taglöhner (FPÖ)
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Frage 11: Wenn Sie in das Bürgermeisteramt gewählt werden, kann der CLUB SKGLB mit Ihrer Teilnahme am Bürgermeister-Dialog im Juni und Ihrer Unterstützung zum Projekt neuen Ischlerbahn rechnen?
A. Lindner (Die Grünen)
Ja, ich war schon bei mehreren Veranstaltungen des SKGLB dabei. Ich unterstütze das Projekt neue Ischlerbahn.
R. Taglöhner (FPÖ)
Wie bereits erwähnt, ist für mich bzw. uns immer der Kosten Nutzen und vor allem die Meinung unserer Bürger enorm wichtig. Wir Vertreten die Eugendorferinnen und Eugendorfer und werden die Meinungen der Bevölkerung auf jeden Fall einholen. Sofern das große Ganze und alle Zusammenhänge passen werden wir entsprechende Entscheidungen treffen.
Der Club SKGLB bedankt sich bei allen Kandidaten und wünscht viel Erfolg bei der Wahl 2024.
Wahl2024: Fragen an die Kandidaten - Übersicht
Wahl 2024: Der Club SKGLB hat 11 Fragen an alle Bürgermeisterkandidaten in den Gemeinden Salzburg, Hallwang, Eugendorf, Thalgau, St. Gilgen und Strobl geschickt. Hier finden Sie nun die Antworten ...