Neubau der Alserbachbrücke: Wir erneuern das Tragwerk unter der U4
Die Wiener Linien erneuern das über 125 Jahre alte Brückentragwerk der U4 bei der Friedensbrücke über den Alserbachkanal. Die Lage am Kanal macht die Bauarbeiten besonders herausfordernd.
Ausgangslage
In der Nähe der Friedensbrücke im 9. Bezirk verläuft der unterirdische Alserbach und mündet dort in den Hauptsammelkanal. Die U4 kreuzt den Mischwasserüberlauf des Alserbachkanals (siehe Titelbild) auf einer unterirdischen Brücke, die vor über 125 Jahren in der Zeit von Otto Wagner gebaut wurde. Dieses historische Bauwerk muss grundlegend erneuert werden.
Die U4 fährt auf einer Brücke, die zur Zeit von Otto Wagner gebaut wurde. Sie ist über 125 Jahre alt und muss erneuert werden. © Wiener Linien
So erneuern wir das unterirdische Tragwerk der U4:
Alte Tunneldecke entfernen: Im ersten Schritt haben die Wiener Linien die Tunneldecke auf der Roßauer Lände - die ehemalige Stadtbahn-Eindeckung, die über 125 Jahre alt ist - mit einem Kran entfernt. Das Loch, das dadurch entstanden ist, verwenden wir in weiterer Folge als Transportöffnung.
Arbeitsgeschoße einrichten: Im U4-Tunnel errichten wir zwei Arbeitsgeschoße: eines auf Höhe des Kanals, eines auf Höhe der Gleise. Dieser Schritt ist sehr aufwändig. Dann geht es an die Hauptarbeiten:
Alte Brücke zerschneiden, abtransportieren: Wir zerschneiden die bestehende Stahl-Brücke in kleine Teile. Die Einzelteile heben wir mit einem Kran durch die Transportöffnung aus dem Gleisgeschoß.
Die alte Tunneldecke wurde entfernt. © Wiener Linien
Durch das Loch werden Material und Geräte ein- und ausgehoben. © Wiener Linien
Neues Tragwerk bauen: Anschließend bauen wir das neue Brückentragwerk aus Stahlbeton. Wenn der Beton ausgehärtet ist, kann die U4 wieder über den Alserbachkanal fahren. Sie ist dann auch hier fit für die nächsten Jahrzehnte - ein weiterer Meilenstein in der umfassenden Modernisierung der U4 (NEU4).
Bauarbeiten im Kanal: eine besondere Herausforderung
Die Arbeit im Kanal bringt einige Herausforderungen mit sich. Einerseits die Witterung: Bei Regen kann hier nicht gearbeitet werden, da der Kanal überschüssiges Wasser von gleich vier Bezirken (9., 17., 18., 19.) in den Donaukanal ableitet. Andererseits die Abwässer: Im Kanal fließt nicht nur Regenwasser, sondern auch Abwasser mitsamt Fäkalien. Das führt nicht nur zu unangenehmen Gerüchen, sondern erschwert auch die Bauarbeiten. Daher haben die Wiener Linien eine Trennebene zwischen Kanal- und Gleisgeschoß gebaut.
Trotz Baustelle durchgehender Betrieb bis Heiligenstadt
Trotz der umfangreichen Bauarbeiten kann die U4 weiterhin durchgehend unterwegs sein, da wir die Hauptarbeiten in zwei Phasen aufteilen. Zuerst erneuern wir das Tragwerk unter Gleis 1, dann unter Gleis 2. Während der Arbeiten ist jeweils ein Gleis gesperrt, daher kann nur jeder zweite Zug über den Schwedenplatz hinaus nach Heiligenstadt fahren.
Schwierige Bedingungen: Wasser, Abwasser und Fäkalien machen die Bauarbeiten beim Kanal besonders herausfordernd. © Wiener Linien
Pressemeldung Wiener Linien