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Region
CH056 Graubünden
Branche
Rhätische Bahn (RhB)
Castielerviadukt wären den Bauarbeiten.

RhB-GV im Zeichen des neuen Albulatunnels

[Presseaussendung, Veranstaltung]
von A.D.

Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung des neuen Albulatunnels hielt die Rhätische Bahn AG (RhB) am Freitag, 7. Juni 2024 ihre Generalversammlung ab. Diese wartete mit zwei Neuheiten auf ...

Sie fand erstmals in der Geschichte der RhB in Preda statt, und erstmals führte Dr. Mario Cavigelli als Verwaltungsratspräsident durch die Versammlung. Die ca. 450 anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre durften von einem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2023 Kenntnis nehmen. Sie erteilten dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung Entlastung und bestätigten den siebenköpfigen Verwaltungsrat für weitere zwei Jahre.

2023 war ein Rekordjahr für die RhB

RhB-Direktor Dr. Renato Fasciati konnte in seinem Jahresrückblick eindrückliche Zahlen präsentieren: Im Jahr 2023 verzeichnete die RhB beim Personenverkehr mit rund 15,5 Millionen Reisenden ein Rekordergebnis. Dies bedeutet eine Steigerung von 14 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2019. Wie Fasciati weiter ausführte, kann die Alpenbahn damit ein stärkeres Wachstum als der Durchschnitt der Schweizer Eisenbahnen oder ein stärkeres Wachstum als die Logiernächte im Kanton Graubünden verzeichnen. Auch der Bernina Express und der gemeinsam mit der Partnerbahn Matterhorn Gotthardbahn betriebene Glacier Express verzeichneten im Jahr 2023 Rekordzahlen: «Rund 660'000 Fahrgäste aus der ganzen Welt genossen in einem der beiden Panoramazüge eine Reise, das ist eine sehr beeindruckende Zahl», freute sich Fasciati. Und auch beim Autoverlad Vereina konnte er einen neuen Rekord vermelden, mit mehr als 535'000 transportierten Fahrzeugen. RhB-Finanzchef Silvio Briccola erläuterte den Anwesenden den Geschäftsbericht sowie die Jahres- und Erfolgsrechnung. Die RhB schloss das Geschäftsjahr 2023 mit einem konsolidierten Jahresgewinn von 13,0 Millionen Schweizer Franken ab. Der hohe Kostendruck, insbesondere bei Abschreibungen, Unterhalt und Personalkosten, bleibt dennoch spürbar.

Der neue Albulatunnel ist offiziell eröffnet

Am Samstag, 8. Juni 2024 feierte die Rhätische Bahn (RhB) die offizielle Eröffnung des neuen Albulatunnels. Die über 300 geladenen Gäste aus der Bahnbranche sowie Politik, Wirtschaft und Tourismus erlebten ein abwechslungsreiches Programm in den Festzelten bei den Tunnelportalen in Spinas und Preda. Und dazwischen – im neuen Tunnel – sorgte eine Lichtshow für viel Begeisterung. Als Ehrengast machte Bundesrat Dr. Albert Rösti der RhB seine Aufwartung.

Der 5 860 Meter lange neue Albulatunnel wurde in zehnjähriger Bauzeit parallel zum bestehenden Tunnel gebaut und ist mit diesem durch 12 Querverbindungen verbunden. Die Gesamtprojektkosten betragen 407 Millionen Schweizer Franken. Nach der Betriebsaufnahme im neuen Tunnel wird der alte Albulatunnel zum Sicherheitstunnel umgebaut. Der erste fahrplanmässige Zug wird am 12. Juni 2024 durch den neuen Albulatunnel verkehren.

Abklärungen im Nachgang zu den Sprengarbeiten

Das BAV vertritt die Ansicht, dass der Rückbau des alten Bauwerkes mittels kontrollierter Sprengung eine Projektänderung darstellt, welche durch das BAV im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens (PGV) hätte genehmigt werden müssen. Deshalb forderte das BAV die RhB auf, diesbezügliche Auswirkungen auf die Umwelt abzuklären und dem BAV einen entsprechenden Bericht zukommen zu lassen.

Die RhB hatte die gewählte Rückbaumethode vorgängig mit den zwei betroffenen kantonalen Stellen, Amt für Jagd und Fischerei und der Abteilung Wasserbau des Tiefbauamtes, angeschaut und abgestimmt. Die konsultierten kantonalen Behörden hatten dem Rückbau des Castielerviadukts mit einer kontrollierten Sprengung zugestimmt. Mit der kontrollierten Sprengung konnte insbesondere die Arbeitssicherheit beim Rückbau des Viadukts deutlich erhöht werden.

Weitere externe Umweltexpertise ausgelöst

Aufgrund der Intervention des BAV hat die RhB nun eine weitere unabhängige Umweltexpertin damit beauftragt, die Auswirkungen der Sprengarbeiten, in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Natur und Umwelt, nochmals zu beurteilen. Wie bereits vor Baubeginn geplant und im PGV-Projekt berücksichtigt, werden auch mit der kontrollierten Sprengung die Rückbaumaterialien aus dem alten Viadukt für die Erneuerung der Bachsperren im Castielertobel wiederverwendet. Damit können diverse Transporte in das abgelegene Tobel vermieden und Ressourcen geschont werden.

Projektabschluss bis Ende 2025

Zum Abschluss der Arbeiten an der Brücke und der Bachverbauungen werden die Hangflanke und das Bachbett wieder den heutigen Anforderungen angepasst, so dass das Brückenprojekt bis Ende 2024 und die Erneuerung der Bachsperren bis Ende 2025 abgeschlossen werden können.

Pressemeldungen Rhätische Bahn AG