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Region
AT323 Salzburg und Umgebung
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AT311 Innviertel
Branche
Projekt RSB
|
Die Rote Elektrische
Berlin InnoTrans 2022

Keine Verkehrsprognose weltweit hat je gestimmt!

[Presseaussendung, Informationsverbund]
von AIM

In der destruktiven Kampagne der SPÖ gegen den S-Link fordert Tarik Mete eine Antwort ein, die wirklich niemand seriös und ernsthaft abgeben kann, weil das subjektive Verkehrsverhalten der Menschen nicht realistisch eingeschätzt und ...

Keine Verkehrsprognose weltweit hat je gestimmt!

In der destruktiven Kampagne der SPÖ gegen den S-Link fordert Tarik Mete eine Antwort ein, die wirklich niemand seriös und ernsthaft abgeben kann, weil das subjektive Verkehrsverhalten der Menschen nicht realistisch eingeschätzt und damit prog­nos­ti­ziert werden kann.

„37.000 Verkehrsprognosen für den ÖPNV wurden seit dem Zweiten Weltkrieg weltweit erstellt und keine einzige hat je ge­stimmt!“

Das erklärte bei der UITP-Tagung 1997 in Stuttgart ein Sprecher der UITP des Arbeitskreises Light Rail Transit Systems, ein Direktor einer Tokyoter U-Bahn. Die Gründe scheinen relativ logisch zu sein. Erstens werden solche Prognosen meist von den politisch verantwortlichen Politikern mit dem Ziel eines bestimmt gewollten Ergebnisses an Experten vergeben. Je nach Über­­zeugung werden hier Gefälligkeitsgutachten erstellt. Zweitens werden, in von automobilfixierten Politikern dominierten Re­gionen Prognosen erstellt, um ein ÖPNV-Projekt durchzubringen, denen die Politiker keine Glaubwürdigkeit verweigern. Sol­che Prognosen sind meist fatal, weil dann die zu erwartenden Mengengerüste gewaltig unterschätzt und die Dimensionen der not­wendigen Ausbaumaßnahmen unzureichend ausgelegt werden.

In Karlsruhe hat der damalige Vater des „Karlsruhe Modells“ Dir. Dr. Dieter Ludwig in der ersten Ausbauphase der Strecke Karl­s­ru­he – Bretten einen Zuwachs um 200 Prozent gegenüber der bisherigen Fahrgastfrequenz der DB prognostiziert. Die Politiker stell­ten schon den Geisteszustand des Direktors in Frage. Nach Inbetriebnahme explodierten die Fahrgastzahlen um 800 Pro­zent und auf manchen Karlsruher Strecken (z.B. Murgtalbahn) gingen die Fahrgastzahlen um 1.200 Prozent durch die Decke! Das subjektive Mobilitätsverhalten der Menschen ist nicht wirklich prognostizierbar. Man muss nur vergleichbare Bahnen an­ders­wo, z.B. Raum Karlsruhe anschauen und entsprechende Mengengerüste ansetzen!

So werden generell z.B. Fahrzeugbeschaffungen in der Stückzahl viel zu gering dimensioniert. Das findet derzeit bei der VDV-Tram­Train-Fahrzeugbeschaffung mit 25 Triebwagen für die Salzburger Lokalbahn statt. In Wirklichkeit werden für den S-Link bis Hal­lein und weiter mindestens 60 weitere VDV-TramTrain-Zweisystem-Triebwagen benötigt, aber nicht bestellt. Da die Be­stel­lung von Neufahrzeugen eine Vorlaufzeit von mindestens fünf Jahren benötigt, ist bereits heute ein gewaltiges Problem bei der Ver­fügbarkeit an Fahrzeugen bei der Inbetriebnahme des S-Link 2030 vorprogrammiert! Dann werden viel zu wenig Triebwagen zur Verfügung stehen und die dzt. 18 Lokalbahn-Triebwagen werden dann auf jeden Fall noch bis 2050 im Einsatz stehen müssen!

Dr. Gerhard Platzer hat bereits 1995 vom Direktor der Salzburger Stadtwerke den Auftrag erhalten, eine Fahrgastprognose zu er­stellen, aus der hervorgeht, dass mit der verlängerten Lokalbahn (damals schon 14.000 Fahrgäste täglich) durch die Stadt kei­ne Fahrgäste mitfahren. Platzer prognostizierte mindestens 39.000 Fahrgäste im Innenstadt-Tunnel und der Streit mit dem Stadt­werke-Direktor war vorprogrammiert und brach voll aus! Kurz darauf errechnete DI Peter Brandl in seiner Diplomarbeit eine Tagesfrequenz von rund 80.000 Fahrgästen im Innenstadttunnel. Dr. Platzer auf die Brandl’sche Diplomarbeit an­ge­spro­chen (Tagung in Wien Strudlhof) erklärte, dass er die Meinung von Brandl voll teilt. „Wenn Sie, Herr Fuchs, 50.000 bis 80.000 Fahr­gäste behaupten, dann dürften Sie auf jeden Fall richtig liegen“ erklärte Dr. Gerhard Platzer!

Damals 2005 war das Gesamtkonzept von der „Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische“ (Vorläufer Verein „Die Rote Elektrische“) mit der Einbindung aller auf Salzburg zulaufenden Bahnlinien in das gesamte Regionalstadtbahn-Netz mit dem Herzstück „S-Link“ noch lange nicht in der Diskussion. Heute dürften zwischen 50.000 und 80.000 Fahrgäste als realistische Größenordnung der zu erwartenden Fahrgastfrequenzen zu betrachten sein. Die Differenz zwischen den heutigen 15.000 Fahrgästen der Salz­bur­ger Lokalbahn auf die 50.000 bis 80.000 neugewonnenen Fahrgästen kann nur zu einem erklecklichen Teil aus vom Pkw ver­la­gerten Personen kommen. Die Verlagerung von dzt. Obusfahrgästen ist dabei nur ein kleiner Teil! Egal wie groß die Anzahl der zu erwartenden Fahrgastzahlen ist, ab 50.000 Tagesfahrgäste rechtfertigen auf jeden Fall den Bau des S-Link!

Pressemitteilung: Verein "Die Rote Elektrische"