ÖBB und Partner feiern 40 Jahre grünen Bahnstrom aus Fulpmes im Stubaital
Das Stubaital hat eine zentrale Bedeutung für die Bahn: Es kommt ein guter Teil der benötigten Energie für die Züge aus dem ÖBB Kraftwerk in Fulpmes, das seit dem Jahr 1983 die Kraft des Wassers der Ruetz in einem Kavernenkraftwerk nutzt.
Im Rahmen eines Festaktes mit Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler, ÖBB Infrastruktur Vorstand Johann Pluy, Bürgermeister Johann Deutschmann und zahlreichen Ehrengästen wurde heute im Festzelt auf dem Parkplatz des Kraftwerks das 40-jährige Bestehen des ÖBB Kraftwerks Fulpmes gefeiert. Das Wasserkraftwerk Fulpmes liefert pro Jahr grüne Energie für 16.000 Zugfahrten auf einer Strecke Innsbruck-Wien.
ÖBB investieren rund 3,5 Millionen Euro in das Wasserkraftwerk Fulpmes
Vor der Fertigstellung des Kraftwerk Fulpmes im Jahr 1983 betrieben die ÖBB in Tirol das sogenannte „Ruetzkraftwerk“ in Schönberg. In den Jahren 1909 bis 1912 zur Stromlieferung an die Mittenwaldbahn erbaut, war dies das älteste Bahnstromkraftwerk Österreichs. Aktuell betreiben die ÖBB insgesamt sieben eigene Wasserkraftwerke für Bahnstrom und eines für Drehstrom. Um den Betrieb des Wasserkraftwerkes auf viele weitere Jahre sicherzustellen, haben die ÖBB in den kommenden Jahren zahlreiche wichtige Maßnahmen geplant. So erfolgt eine Großrevision an allen Maschinen im Kraftwerk. Die gesamte Leit-, Schutz und Sekundärtechnik wird erneuert. Die Kugelschieber und Kugelhähne werden getauscht. Die Eigenbedarfsversorgung (inkl. Blackout-Vorsorge) wird erneuert. Zudem wird das Kühlwassersystem modernisiert. Insgesamt werden dabei rund 3,5 Millionen Euro investiert.
Dass das ÖBB Kraftwerk Fulpmes zum 40-jährigen Jubiläum einen deutlichen Mehrwert in Bezug auch Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Energie darstellt, waren sich alle Ehrengäste bei der heutigen Eröffnung unisono einig:
Das Stubaital hat eine zentrale Bedeutung für die Bahn: Es kommt ein guter Teil der benötigten Energie für die Züge aus dem ÖBB Kraftwerk in Fulpmes, das seit dem Jahr 1983 die Kraft des Wassers der Ruetz in einem Kavernenkraftwerk nutzt. © ÖBB/Sailerbrothers
Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler: „Sowohl die Bahn als auch die Wasserkraft haben eine lange Tradition in Tirol. Beides wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Wir wollen Tirol bis zum Jahr 2050 unabhängig von ausländischer, fossiler Energie machen. Die ÖBB leisten dazu einen wichtigen Beitrag: durch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs auf der Schiene und auf der Straße und vor allem auch durch die Art der Energiegewinnung. Mit der Modernisierung des Kraftwerks Fulpmes ist gewährleistet, dass die Züge in Tirol auch künftig mit 100 Prozent erneuerbarer Energie über die Schienen rollen.“
ÖBB Infrastruktur Vorstand Johann Pluy: „Als eines der größten Klimaschutzunternehmen Österreichs verstehen sich die ÖBB als Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. Derzeit betreiben wir in Österreich sieben Wasserkraftwerke für Bahnstrom und eines für Drehstrom. Die Geschichte des Kraftwerks Fulpmes zeigt, dass wir die Pioniere in der Elektromobilität sind. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Team Tirol vom ÖBB Geschäftsbereich Energie, das hier für eine verlässliche Versorgung mit dem wichtigen Bahnstrom sorgt.“
Bürgermeister Johann Deutschmann: „Gerade in Zeiten des Klimawandels gilt, künftig noch mehr Menschen zum Umstieg auf die umweltfreundliche Bahn zu überzeugen. Daher ist es wichtig, dass auch die Rahmenbedingungen stimmen. Hier am Beispiel des Kraftwerks Fulpmes, zeigen die ÖBB einmal mehr, dass sie es mit dem Klima- und Umweltschutz sehr ernst nehmen und wichtige Dinge auch in die Tat umsetzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist natürlich, dass von den hier geplanten Investitionen die Betriebe in den umliegenden Gemeinden profitieren und damit Arbeitsplätze gesichert werden können.“
Eigenversorgung soll bis 2030 auf 80 % steigen
Die ÖBB erzeugen derzeit, gemeinsam mit ihren Partnerkraftwerken rund 60% des benötigten Stroms für den Betrieb der Züge selbst. Das Ziel ist klar definiert: Die ÖBB wollen möglichst energieautark und damit unabhängig von Energieimporten aus dem Ausland werden. Bis zum Jahr 2030 soll deshalb die Eigenversorgung inklusive der Partnerkraftwerke auf 80 % steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Ausbauoffensive an erneuerbaren Energieanlagen zielstrebig vorangetrieben.
Das Stubaital hat eine zentrale Bedeutung für die Bahn: Es kommt ein guter Teil der benötigten Energie für die Züge aus dem ÖBB Kraftwerk in Fulpmes, das seit dem Jahr 1983 die Kraft des Wassers der Ruetz in einem Kavernenkraftwerk nutzt. © ÖBB/Sailerbrothers
Mit den Neubauprojekten Obervellach II und Tauernmoos sind aktuell zwei weitere ÖBB Wasserkraftwerke in Bau. Das Kraftwerk Tauernmoos ist das erste Pumpspeicherkraftwerk der ÖBB. Beide Kraftwerke werden bald wichtige Eckpfeiler für die bedarfsgerechte Versorgung mit grünem Bahnstrom darstellen.
Die ÖBB sind eines der größten Klimaschutzunternehmen in ganz Österreich und tragen damit auch eine große Verantwortung. Bereits heute sparen die ÖBB bei ihren Schienenverkehrsleistungen rund 3,5 Mio. Tonnen CO2 ein und leisten so einen wichtigen Beitrag für die Erreichung der Klimaziele. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Wasser. Bereits vor über 100 wurden die ersten Wasserkraftwerke für Bahnstromerzeugung gebaut und lösten damit die bisherige Kohle als fossiler Energieträger ab. Schon damals war das Ziel, Vorreiter in Sachen Elektromobilität zu werden. Mittlerweile werden 95 % der Verkehrsleistungen elektrisch erbracht. Auch neue Technologien spielen dabei eine wichtige Rolle. Im Jahr 2015 haben die ÖBB in Wilfleinsdorf (Bezirk Bruck an der Leitha) das weltweit erste Bahnstromsolarkraftwerk in Betrieb genommen und 2022 auch die weltweit erste Windkraftanlage, die grünen Bahnstrom produziert.
Pressemeldung ÖBB