Das „Wunder vom Achensee“?
Gerüchte werden zu Mythen, je öfter sie behauptet werden. Deswegen werden sie nicht wahr. Eine Formulierung kann Tatsachen verdrehen. Die Achenseebahn wurde von Politikern in die Insolvenz „getrieben“ und ist dorthin nicht „geschlittert“.
Die Hälfte der Fahrgäste sollten doppelt soviel Einnahmen bringen? Wie bitte soll das gehen?
Presseinformation & Offener Brief
Gerüchte werden zu Mythen, je öfter sie behauptet werden. Trotzdem werden sie deswegen nicht im Geringsten wahr. In den Salzburger Nachrichten vom 8.10.2022 wurde behauptet, „… 2019 schlitterte die Achenseebahn in Tirol in die Pleite ...“. Mit der Formulierung kann man Tatsachen auch verdrehen. Die Achenseebahn, die zwischen 2014 und 2018 schwarze Zahlen geschrieben hat, wurde von verantwortungslosen Politikern in die Insolvenz „getrieben“ und ist dorthin nicht „geschlittert“.
Zeitungsartikel Salzburger Nachrichten 8.10.2022 Achenseebahn Neustart
So verändert eine Formulierung komplett den Sinn und die Realität. Die Realität ist, dass zwei Landeshauptmann-Stellvertreter die für die Bahninfrastruktur notwendigen Bundesmittel, die sog. MIP-Mittel, gezielt der Achenseebahn vorenthalten haben, was letztendlich aufgrund notwendiger Infrastrukturerneuerungsmaßnahmen zur Zahlungsunfähigkeit geführt hat.
Brief Staatsanwaltschaft Innsbruck Ablehnung
Strafverfolgung wurde niedergeschlagen
Eine Anzeige an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft WKStA wurde niedergeschlagen (Aktenzahl 8 UT 45/20 14.10.2020) und damit die Achenseebahn in die Insolvenz getrieben und die Aktionäre ihrer Aktien und damit ihres Geldes beraubt.
Aktionäre des rentablen Eisenbahnbetriebes Achenseebahn sollen eiskalt enteignet werden!
Das Land Tirol hat die Achenseebahn durch den Entzug der jahrzehntelang gewährten Infrastrukturmittel in den Konkurs getrieben. Nun wird eine eiskalte Übernahme durch eine neue Gesellschaft angekündigt, eine Art „feindliche Übernahme“.
Viel verantwortungsloser Wirbel um nichts!
Die augenscheinliche politische Strategie der beiden LH-Stv. war, die Achenseebahn durch gezieltes finanzielles Aushungern zu eliminieren, was bekanntlich glücklicherweise gescheitert ist. Die Unterschutzstellung durch die Welterbe-Kommission hat diesem Zerstörungswillen endgültig einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Achenseebahn Bahnhof Jenbach. Da in der Remisenhalle kein Platz für die Zukunft ist, müssen die von der Appenzellerbahn gekauften Ersatzteile, wie hier die Ersatzdrehgestelle, wie die Triebwagen selbst, im Freien aufgestellt werden.
Achenseebahn grüne Personenwagen Firmensonderzug mit neuer alter Lackierung, Lok 3 mit den grünen Personenwagen 5 und 4 nahe Jenbach Burgeck.
131 Jahre war die Zusammenarbeit zwischen Achenseebahn und Achensee-Schifffahrt das Rückgrat des Tourismus am Achensee. Die Achenseebahn versorgte jährlich die Schifffahrt mit über 100.000 Fahrgästen.
So blieb dem Land Tirol nichts anderes übrig, als die Gelder, die ursprünglich dem Vorstand der Achenseebahn AG versprochen, aber vorenthalten wurde, doch noch in die Bahn zu stecken, die mittlerweile in einer neuen Rechtsform mit neuen Geschäftsführern firmiert. Jetzt wurde die Bahnerneuerung begonnen, die eigentlich schon der frühere Vorstand 2014 geplant hatte.
130 Jahre Achenseebahn Dampfzüge
Somit hätte man sich den gesamten Geldvernichtungs-Insolvenz-Zirkus um die Achenseebahn durch die beiden fragwürdigen Politiker vollkommen ersparen können!
Dank des Welterbe-Status wurde das Weiterleben der Achenseebahn sichergestellt, was natürlich zu begrüßen ist.
Bundesdenkmalamt, ICOMOS, Europa Nostra
Achenseebahn (Heritage Alert) – Icomos
Geschichte: Die Achenseebahn im österreichischen Tirol ist eine 7 Kilometer lange, schmalspurige Eisenbahn mit Zahnrad- und Adhäsionsantrieb. Sie verbindet Jenbach im Inntal mit dem Achensee, der in einem alpinen Seitental liegt und schiffbar ist. Die Bahn wurde zur touristischen Erschließung des Achensees und für den Gütertransport errichtet und am 6. Juni 1889 feierlich eröffnet. Ihre eisenbahnhistorische Einzigartigkeit und Bedeutung besteht in ihrem bis heute authentisch erhaltenen Betrieb mit dem originalen Rollmaterial, u.a. den mit Kohle befeuerten Dampflokomotiven und den bis heute weder elektrisch beleuchteten noch beheizten Waggons. Auch ihre bauliche Infrastruktur ist weitgehend original erhalten.
Die weltberühmte Achenseebahn, die ca. 100.000 Touristen jährlich aus dem Tiroler Unterland zum den Schiffen des Achensees befördert.
Die Zukunft fährt zum Achensee. Ein Geschenk des Himmels sind die Gebrauchtfahrzeuge der Appenzellerbahn. Sie machen aus der Achenseebahn eine leistungsfähige Nahverkehrseisenbahn
Der letzte Zug in der Saison 2018 bei strömendem Regen. Sozusagen der Himmel weinte. Vielleicht ist mittlerweile der letzte Zug überhaupt gefahren.
Solange nicht wieder destruktive Politiker in den betrieblichen Ablauf hineinpfuschen, dürfte die Zukunft der Bahn vorerst gesichert sein, wenn die Erneuerung an den Bahnanlagen in Jenbach auch tatsächlich fortgesetzt wird. Fragwürdig ist allerdings die Wirtschaftlichkeit der Achenseebahn, da mit den angeblichen 65.000 Fahrgästen (SN 8.10.2022), also mit der Hälfte dessen aus der Zeit der schwarzen Zahlen 2014 – 2018 mit über 110.000 Fahrgästen jährlich, wohl kaum ein zuschussfreier Betrieb möglich sein wird. Aber solange das Land Tirol dem Betreiber Zillertalbahn alle nur erdenklichen Gelder nachschmeißt, ohne sich über die Wirtschaftlichkeit auch nur Gedanken zu machen, wird das schon irgendwie weitergehen, solange nicht irgendwann wieder ein Politiker die Notbremse zieht, wieder die Gelder abzieht und damit die Achenseebahn endgültig in den Konkurs treibt.
Alles andere wäre „das Wunder vom Achensee“.
Ad multos Annos, gute alte Achenseebahn! Sie möge ewig leben!