Das Problem der regionalen Verkehrsverbünde
Der Verkehrsverbund Salzburg ist seit 1997 Realität. Ziel des Salzburger Verkehrsverbundes ist es, den Öffentlichen Personenverkehr (ÖPNV) um und in der Metropole Salzburg unter Einbezug des benachbarten Oberösterreichs und Bayerns ...
Der Verkehrsverbund Salzburg ist seit 1997 Realität. Ziel des Salzburger Verkehrsverbundes ist es, den Öffentlichen Personenverkehr (ÖPNV) um und in der Metropole Salzburg unter Einbezug des benachbarten Oberösterreichs und Bayerns zu gewährleisten. Dieser an sich interessante und notwendige Ansatz wurde aber in 25 Jahren nicht wirklich weiterentwickelt, nur der Name steht auf einigen Tickets.
Das Problem der regionalen Verkehrsverbünde liegt darin, dass gewisse Kernregionen tariflich begünstigt werden, aber bei Überschreitungen an den Randzonen hohe Fahrpreise fällig werden. Deshalb werden immer ausgedehntere Verbünde gefordert: Traunstein mit Rosenheim, die mit MVV München, BGL jetzt nach Traunstein – mit entsprechend komplizierteren Waben und Tarifsystemen.
Demgegenüber bietet die Firma Fairtiq erfolgreich ein Abrechungssystem an, dass seit Jahren auch regionen- und grenzüberschreitende Tickets ermöglicht. Die Abrechnung basiert darauf, dass heutzutage für jeden Fahrgast für jede Fahrt genau registriert werden kann, wo er einsteigt und mit welchen Verkehrsträgern er zum Beispiel nach Wladiwostok und zurück fährt. Die Tarifgestaltung kann nun berücksichtigen, dass jemand mehrmals am Tag eine Strecke gefahren ist und das begünstigen. In manchen Verbünden zahlen Gemeinden für Personen einen Zuschuss, die mehr als 10.000 km in einem Jahr im Verbund gefahren sind, also kein Auto benutzen. Natürlich tun sich da überwachungstechnisch Fragen auf, die aber zu klären wären. Vermutlich haben allerdings die großen Verkehrsträger gar kein Interesse, so transparente, leistungsbezogene Abrechnungssysteme zu unterstützen.
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Mir scheint, dass viele der beteiligten Planer viel zu sehr entlang von Detailprojekten und damit verbundenen Machbarkeitsstudien auf ihrem Schreibtisch und deren begrenzten Anschauung aus denken. Ein Beispiel sind die in Kürze (nach zehn Jahren Diskussion noch paar Jahre) fertiggestellten beiden Aufzüge zur Herstellung eines barrierefreien Bahnhofs Freilassing. Nach den aktuellen Veröffentlichungen zu Themen des Nahverkehrs, könnte man meinen, dass es voran geht. Genauer betrachtet, dokumentiert sich dabei ein relativer Stillstand. Ich fahre wie die Politiker auch nur noch Auto.
von Martin Schön aus Bad Reichenhall