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Region
AT224 Oststeiermark
Branche
Steiermark Bahn (StB)
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Neue Gleichenberger Bahn
Fotomontage VDV-Triebwagen Design - Gleichenberger Bahn

Nach „Tourismuskonzept für die Gleichenberger Bahn“ ist das Land Steiermark zur Modernisierung „am Zug“!

[Reportage, Presseaussendung]
von R.F.

Das „Regionalmanagement“ hat seinen Teil der Vereinbarung bzgl. „Tourismuskonzept Gleichenberger-Bahn“ erfüllt und nun ist das Land Steiermark „am Zug“ seinen Teil zu erfüllen! Jetzt muss die Modernisierung in Angriff genommen werden.

Presseinformation & Offener Brief

Eigentlich war gar nicht zu erwarten, dass das „Regionalmanagement“ ein sog. „Tourismuskonzept für die Gleichenberger Bahn“ zustande bringt. Zum einen signalisierten diverse Lokal-Politiker, die Bahn eliminieren zu wollen (z.B. „reiten des toten Pferdes“, bzw. Grundstücksspekulationen Feldbach-Landesbahnhof und Bahnhof Gnas, etc.). Zum anderen verweigert der beratungsresistente Verkehrslandesrat jede Diskussion mit Menschen mit konstruktiven Ideen zur Zukunft dieser Bahn. Auch er hat nicht geglaubt, dass die Region ein „Tourismuskonzept“ auf die Reihe bringt.

Am 29.08.2021 fand auf der Gleichenberger Bahn eine Protest-Sonderfahrt statt, weit über 500 Personen hatten sich angemeldet, nur 240 konnten aus Kapazitätsgründen mitfahren.

Regionalmanagement hat Versprechen eingelöst, „Tourismuskonzept“ ist jetzt da!

Zukunft Gleichenberger Bahn | Touristisches Konzept 2022 mit freundlicher Genehmigung Regionalmanagement SüdOstSteiermark

Noch im November 2021 haben sich eingeschüchterte Bürger im Raum Feldbach – Bad Gleichenberg nicht getraut, sich offen zu „ihrer Gleichenberger Bahn“ zu bekennen. Schon der Protest-Sonderzug am 29. August 2021 und die Gründung des Vereines „Neue Gleichenberger Bahn“ zeigen ganz klar, dass die Bevölkerung sehr wohl hinter der Bahn steht und an diese glaubt. Im Herbst 2021 haben das Land Steiermark und das Regionalmanagement Südoststeiermark vereinbart, wenn bis März 2021 ein Tourismuskonzept zustande kommt, dass das Land Steiermark die Modernisierung der Bahn durchführen wird.

Lokalbahn Feldbach - Bad Gleichenberg Protest-Sonderzug 29.08.2021 mit Politikern und Transparent „Ja zum Erhalt der Gleichenberger Bahn“

Jetzt hat das „Regionalmanagement“ seinen Teil der Vereinbarung erfüllt und nun ist das Land Steiermark „am Zug“ seinen Teil zu erfüllen! Auch die Gleichenberger-Bahn-Anrainergemeinden sollten, im Namen ihrer Bürger, nun einen „Letter of Intend“ an das Land Steiermark schicken, in dem sie den Wunsch nach Ausbau und Modernisierung der Bahn zum Ausdruck bringen!

Ergebnis der Ideensuche

Im Oktober 2021 ist eine Ideensuche für ein „touristisches Konzept 2022 – Zukunft Gleichenberger Bahn“ gestartet worden. Es wurden viele gute Ideen eingebracht, wobei vier Schriften tatsächlich Konzepte auf Basis der Eisenbahn mit Regelverkehr erstellt wurden. Viele Ideen hätten schon längst vom Tourismusverband verwirklicht werden können. Nun ist die Chance entstanden, die Gleichenberger Bahn in den Tourismus und das Kultur- und Gesellschaftsleben zu integrieren. Man kann nur hoffen, dass alle diese guten Ideen nicht nur als „Eintagsfliegen“, sondern regelmäßig realisiert werden.

Beim Kapitel „Mittel- und langfristige Maßnahmen“ auf der letzten Seite wurde auf die Notwendigkeit der „…infrastrukturellen Weiterentwicklung der Gleichenberger Bahn …“ hingewiesen (hier der O-Ton):

Die Erhebungsprozesse haben zahlreiche Potentiale, vorwiegend in der infrastrukturellen Weiterentwicklung der Gleichenberger Bahn, gezeigt. Da das vorliegende Dokument das Ziel verfolgt, realisierbare Kommunikationsmaßnahmen zu präsentieren, werden Vorschläge, die die Erweiterung von Infrastruktur betreffen, umfassender Investitionen bedürfen oder weitreichende Planung erfordern, lediglich genannt und nicht näher analysiert.

Land Steiermark darf nicht aus der Verantwortung entlassen werden!

Nun hat der Regionalverband, der die Fachhochschule Bad Gleichenberg zur Konzepterstellung beauftragt hat, ein sehr vielversprechendes Konzept vorgelegt und ist somit seiner vereinbarten Verpflichtung nachgekommen. Jetzt sind die Tourismusverbände aufgerufen, dieses Konzept umzusetzen. Das wurde im Herbst 2021 mit dem Land Steiermark so vereinbart. Nun darf das Land Steiermark nicht aus der Verantwortung entlassen werden und muss die Bahninfrastruktur auf den modernsten umweltfreundlichen und betrieblich optimalen Stand der Technik bringen. Die Fehlentscheidungen und -entwicklungen der letzten Jahrzehnte müssen jetzt zurückgenommen werden.

Am 29.08.2021 fand auf der Gleichenberger Bahn eine Protest-Sonderfahrt statt, weit über 500 Personen hatten sich angemeldet, nur 240 konnten aus Kapazitätsgründen mitfahren. ET2 im Bahnhof Maierdorf. E-41 der Gleichenberger Bahn in der Werkstatt von Feldbach.

Rückkehr zur Normalität ist das Gebot der Stunde!

Wer zuhause in der Küche einen Elektroherd hat, wird niemals auf die Idee kommen, ihn von Freitag bis Sonntag zu verwenden und an den Tagen Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag nicht zu benützen. Übrigens auch in der Steiermark findet der Tourismus nicht nur am Wochenende statt! Die Gleichenberger Bahn muss ohnehin, wie für das Tourismus-Konzept vereinbart, auf einen sicheren zeitgemäßen Zustand in einen intakten funktionstüchtigen Betriebszustand gebracht werden.

So oder ähnlich könnte ein Triebwagen auf der modernisierten Gleichenberger Bahn unterwegs sein.

Da der Busverkehr derzeit als nicht existent zu betrachten ist, muss auch für die Pendler und Schüler ein moderner Schienen-Nahverkehr geschaffen werden. Das Fahrgastpotential wurde nicht, vielleicht aus gutem Grund, erhoben. Mittlerweile ist das Fahrgastpotential, bei Modernisierung der Gleichenberger Bahn bei 25.884 möglichen Fahrgästen angelangt! Diese Zahl geht über die Benützung der Bahn über die touristischen Fahrgäste weit hinaus.

Feldbach Protest-Sonderzug

Vier Kurspaare täglich die ganze Woche

Die Versäumnisse der Vergangenheit (siehe nächster Absatz) sind rückgängig zu machen. Wenn die Voraussetzungen für einen sicheren modernen Schienenverkehr geschaffen werden, spricht nicht mehr das geringste Argument dagegen, einen täglich durchgeführten Nahverkehr mit täglich vier Kurspaaren (Anfangsangebot) durchzuführen! Was am Wochenende geht, muss auch unter der Woche funktionieren!

Versäumte Infrastruktur-Verbesserungen sind nachzuholen!

Neben den touristischen Aktivitäten ist es hoch an der Zeit, dass die Gleichenberger Bahn ihrer Aufgabe als moderne Nahverkehrsbahn nachkommt. Dafür müssen die Fehler der Vergangenheit ausgeglichen und die versäumte Modernisierung der Bahn, die durch Vorenthalten der gesetzlich vorgesehenen Steuermittel ausgeblieben sind, nachgeholt werden. Die nächsten regulär vorgesehenen Bundesmittel (MIP-Mittel) stehen erst wieder von 2025 bis 2029 zur Verfügung. Bis dahin kann nicht gewartet werden. Nach dem Verursacherprinzip muss selbstverständlich das Land Steiermark die notwendigen finanziellen Mittel, aus Versäumnisgründen, aus „eigener Tasche (Land)“ zur Verfügung stellen. Vorrangig dabei ist die Hochwassersicherheit der Strecke, v.a. im Bereich Oedt, sicherzustellen. Das nächste Hochwasser kommt bestimmt und es kann sich dann niemand herausreden (Land, Katastrophenschutzfond oder Gemeinden), „der andere wäre zuständig“. Bei einer Hochwasserkatastrophe nützen keine Schuldzuweisungen, sondern nur durch nachhaltiges Handeln kann das Schlimmste verhindert werden. Selbstverständlich müssen die vom Hochwasser betroffenen Anrainer finanziell von der Gemeinde (Katastrophenschutzfond ) und vom Land voll und ganz entschädigt werden.

StB Turmwagen 99 81 9431 004-6 gemeinsam mit Motorbahnwagen X-51 auf der Gleichenberger Bahn

Selbstverständlich ist ausreichend Steuergeld in die Hand zu nehmen, das bisher verweigert wurde und wozu es eigentlich MIP-Mittel des Bundes gegeben hätte, die aber nicht abgerufen wurden. Das Kaputtsparen der Gleichenberger Bahn muss endlich ein Ende haben und der Betrieb muss über 2025 hinaus sichergestellt werden!

StLB Feldbach - Bad Gleichenberg ET1

Letztendlich müssen alle Vorkehrungen zur Integration der Gleichenberger Bahn in die elektrische Steirische Ostbahn getroffen werden. Die Oberleitung, richtig „Fahrleitung“, der Gleichenberger Bahn ist bereits jetzt für 25.000 Volt ausgelegt, muss also nicht neu gebaut werden und benötigt lediglich geringe Anpassungen bei der Einspeisung, weil das Unterwerk Gnas dann nicht mehr benötigt wird.

Die Ausrede „Tourismus“ gilt nicht mehr!

Wie das „Tourismus-Konzept“ gezeigt hat, sind gute und sicher interessante touristische Aktivitäten an der Gleichenberger Bahn möglich. Die sollten nun durchgeführt werden!

Unabhängig davon müssen jetzt die dringend notwendigen Modernisierungsschritte der Strecke unverzüglich in Angriff genommen werden, damit es endlich wieder zur Normalisierung des Nahverkehrs kommt, der für die touristischen Aktivitäten ohnehin unumgänglich ist. Der Klimawandel, die Erdölkrise und der Trend zu umweltfreundlichen Verkehrsmitteln verlangen die Modernisierung der Gleichenberger Bahn!

Für den Verein "Neue Gleichenberger Bahn" im Raum Südost-Steiermark wurde ein moderner VDV-Triebwagen im möglichen Design "Gleichenberger Bahn" gestaltet. Fotomontage: AIM; Originalbild: VDV-Pressebild

Es ist vordergründig begrüßenswert, wenn die Bahn angeblich „bis 2025 gerettet“ sein soll. Das ist natürlich völlig zu kurz gegriffen, weil ab 2025 geht es um die Integration der Gleichenberger Bahn in das elektrifizierte Steirische S-Bahn-Netz! Das Land Steiermark darf sich nicht mehr aus der Verantwortung stehlen, auch nicht über 2025 hinaus! Die steirische Politik darf den kommenden Generationen nach 2025 keinen Scherbenhaufen im Schienennetz der Steiermark hinterlassen!

Flügel-Konzept S3 Steirische Ostbahn Trennen & Vereinigen, Weizer Bahn, Gleichenberger Bahn, S31, S32