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Bürgerliste / Die Grünen: Mobilitätsstrategie 2021+ für die Stadt Salzburg

[Presseaussendung, Informationsverbund]
von AIM

Update | Die Bürgerliste/DIE GRÜNEN haben den renommierten Verkehrsexperten der Technischen Universität Wien, DI Dr. Harald Frey, damit beauftragt, die aktuelle Mobilitäts-Situation in der Stadt Salzburg zu analysieren und klimagerechte ...

Für die Trendwende im Verkehr: Bürgerliste/DIE GRÜNEN legen umfangreiches Verkehrspaket für die Stadt Salzburg vor

Die Bürgerliste/DIE GRÜNEN haben den renommierten Verkehrsexperten der Technischen Universität Wien, DI Dr. Harald Frey, damit beauftragt, die aktuelle Mobilitäts-Situation in der Stadt Salzburg zu analysieren und klimagerechte Maßnahmen zur Lösung des Salzburger Verkehrsproblems vorzuschlagen.

Das Ergebnis liegt nun vor: Die Mobilitätsstrategie 2021+ für die Stadt Salzburg.

Ausgangslage

Laut dem Smart City Masterplan 2025 der Stadt Salzburg sind knapp ein Drittel (32,7 %) der CO2-Emissionen in der Stadt Salzburg auf den Mobilitätssektor zurückzuführen. 1 Im Jahr 2018 wurden 44 % der Wege in der Stadt Salzburg im motorisierten Individualverkehr (MIV) zurückgelegt, 21 % mit dem Fahrrad, 19 % zu Fuß und 15 % mit öffentlichen Verkehrsmitteln. 2 Vergleicht man die aktuellen mit dem Modal Split aus dem Jahr 1995, erkennt man eine deutliche Reduktion des Anteils der zu Fuß (von 28 % auf 19 %) als auch der mittels öffentlicher Verkehrsmittel zurückgelegten Wege (von 21 % auf 15 %). Der Radverkehrsanteil konnte deutlich gesteigert werden (von 12 % auf 21 %). Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs ist deutlich von 39 % auf 44 % angestiegen. Das im Räumlichen Entwicklungskonzept (REK) definierte Ziel, den Anteil des Öffentlichen Verkehrs (ÖV) im Verhältnis zum Kfz-Verkehr zu erhöhen, wurde nicht erreicht.3 Im stadtgrenzenüberschreitenden Verkehr, welcher in der Stadt Salzburg mit knapp 60.000 EinpendlerInnen und ca. 15.000 AuspendlerInnen eine zentrale Rolle spielt, werden derzeit acht von zehn Wegen mit dem Pkw zurückgelegt.

Zentrales Ziel: verbesserte Mobilität mit weniger Autoverkehr

Beim Vergleich der Ausgangslage mit den zu erreichenden Klima- und Energiezielen wird der große Handlungsbedarf deutlich und auch, dass die in der Vergangenheit gesetzten Maßnahmen bei Weitem nicht ausreichen. In der Mobilitätsstrategie 2021+ wurden daher 22 zentrale Maßnahmen im Bereich der Personenmobilität definiert – mit dem Ziel der Erhöhung des Anteils der im Umweltverbund zurückgelegten, innerstädtischen Wege bis zum Jahr 2030 auf mindestens 70 %. Ziel der Maßnahmen ist eine Verschiebung der Verkehrsanteile (Modal Split) auf 30% Radverkehr, 20% Öffentlichen Verkehr, 30% motorisierten Individualverkehr und 20% zu Fuß zurückgelegter Wege (siehe Diagramm).

Besonderer Fokus ist auch auf den stadtgrenzenüberschreitenden Verkehr zu legen. Im Zuge der geplanten Umsetzung des S-LINKS (vormals Regionalstadtbahn, RSB) sind durch ergänzende Maßnahmen eine deutliche Erhöhung des ÖV-Anteils beim stadtgrenzenüberschreitenden Verkehr anzustreben sowie großflächige Maßnahmen zur Kfz-Verkehrsberuhigung im Salzburger Stadtzentrum umzusetzen.​​

Maßnahmen der Mobilitätsstrategie 2021+

In der Mobilitätsstrategie wurden 22 Maßnahmen für den Fuß- und Radverkehr, öffentlichen Verkehr, motorisierten Individualverkehr und den Tourismusverkehr sowie Maßnahmen auf Quartiersebene definiert.

Zentrale Maßnahmen im Bereich des Fuß- und Radverkehrs sind die Verkehrsberuhigung in der linken Altstadt (M1) bzw. entlang des Rudolfskai (M3) sowie die Schaffung einer Fuß- und Radverkehrsachse vom Hauptbahnhof ins Stadtzentrum (M2). Diese Maßnahmen sollen in weiterer Folge zur Reduktion des Kfz-Verkehrs im bzw. durch das Stadtzentrum beitragen (M15). Im Bereich des Radverkehrs sind der Ausbau des definierten Radhauptnetzes voranzutreiben (M4) und Radschnellverbindungen in die umliegenden Gemeinden umzusetzen (M5).

Im öffentlichen Verkehr sind die Umsetzung des S-LINKS (M9), die Bahnanbindung des Messezentrums (M10) und die Reaktivierung der Stieglbahn (M11) als zentrale Infrastrukturmaßnahmen zu nennen. Im Zuge des Ausbaus der Bahninfrastruktur sind entsprechende Begleitmaßnahmen (M12) zu setzen. Im Stadtgebiet sind Maßnahmen zur ÖV-Bevorrangung erforderlich (M13).

Mit dem Ziel der bereits genannten Reduktion des innerstädtischen Kfz-Verkehrs sind die Parkraumbewirtschaftung auszuweiten (M17) bzw. die Anzahl der Stellplätze im öffentlichen Straßenraum maßgeblich zu reduzieren und eine Anpassung der Kfz-Stellplatzverpflichtung vorzunehmen (M18). Maßnahmen, wie der Ausbau der Altstadt-Garage, die den Zielen einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung der Stadt widersprechen, sind kontraproduktiv. Die Straßenzüge im innerstädtischen Bereich sind nach den Bedürfnissen der AnwohnerInnen und insbesondere kinder- und jugendgerecht zu gestalten. Überdimensionierte Straßenabschnitte und Kreuzungen sind nach dem Prinzip einer Stadt nach menschlichem Maßstab zu redimensionieren und dabei ist eine Flächenumverteilung zu Gunsten der Aufenthaltsqualität anzustreben. (M16).

Auf Quartiersebene ist die Umsetzung von autofreien bzw. autoreduzierten Siedlungen (M19) bzw. Superblocks (M20) und Etablierung multimodaler Mobilität (M21) als zentrale Maßnahme zu nennen.

Im Tourismusverkehr wird eine Verlegung der Standorte der Busterminals – in Abstimmung mit der Umsetzung des S-LINKS – aus dem Stadtzentrum empfohlen (M22).​

Mobilitätsstrategie 2021+ für die Stadt | Konzept & Studie

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