„Es gibt sie noch, die Achenseebahn!“ = ein Hilferuf des "Improvisationstalentes" Achenseebahn AG
Das Jahr 2020 war für die Bahn äußerst schwierig. Euphorie und bittere Enttäuschung wechselten sich regelmäßig ab. Die Sanierung der Bahn kam kaum weiter, trotzdem konnte mühsam ein bisschen etwas bewegt werden. Gefesselter Marathonläufer!
Achenseebahn – Jahresbericht des Fördervereines „1.000 Tausender“
Das Jahr 2020 war ein äußerst schwieriges für unsere Bahn, geprägt von Hoffen und Bangen. Euphorie und bittere Enttäuschung wechselten sich regelmäßig ab. Wir sind zwar kaum weiter gekommen in der Sanierung der Bahn und ihrer nachhaltige Absicherung für die Zukunft. Aber trotz bescheidenster Mittel und Weiterhangeln von Monat zu Monat konnte doch ein bisschen etwas bewegt werden. Und was das wichtigste ist: Es gibt sie noch, die Achenseebahn!
Der Prospekt, der laut LH-Stv. Felipe nicht unter die Leute gebracht werden durfte!
Website des Fördervereines "1.000 Tausender"
Förderverein Achenseebahn "1.000 Tausender"
LH-Stv. Felipe "wünscht" kein Lebenszeichen der Achenseebahn!
Die Gründung des Achenseebahn-Fördervereins „1000 Tausender“ stieß auf einiges Missfallen der Politik, Landeshauptmann-Stellvertreterin Felipe ließ durch ihr Büro ausrichten, sie wünsche nicht, dass dafür geworben würde!
Wir haben uns daran gehalten, also köchelt dieser Verein nur auf Sparflamme, konnte aber dennoch Beachtliches leisten:
Aus Mitteln des Vereins wurden dringend benötigte Ersatzteile für die Wiederherstellung der Dampflok Nr. 3 beschafft, damit wir wenigstens eine Lok wieder betriebsfähig herrichten konnten; die Bahn selber hatte ja kein Geld mehr.
Dampflok 3 vor dem Heizhaus Jenbach
Außerdem konnte die Hauptuntersuchung des Sommerwagens Nr. 4 (jetzt wieder in grünem Farbkleid) fertiggestellt werden, die Farbe dazu hat der Verein „1000 Tausender“ beigetragen.
Anschließend wurde aus einer tatsächlichen Ruine der offene Güterwagen Nr. 9 wieder hergestellt, in originaler Nietbauweise wurde aus ihm ein technisches Juwel! Beim Freischnitt der Bergstrecke im Herbst wurde er unentbehrlich für den Abtransport des Grünschnittes.
Dampfzug mit Waggons in "neuer" grüner Ursprungslackierung
100.000 Fahrgäste pro Jahr befördert normalerweise die Achenseebahn zum Achensee, wenn die Politik das zulässt. Derzeit verhindert das der von der Politik ganz bewusst herbeigeführte Konkurs.
Nach der unausweichlichen Insolvenzanmeldung hat die ICOMOS (Internationaler Denkalschutz-Verband) einen internationalen „Alert“ wegen der möglichen Zerstörung der Kulturstätte „Achenseebahn“ ausgerufen, worauf ein Gutachterteam vom Bundeskanzleramt beauftragt wurde, eine mögliche Empfehlung einer Unterschutzstellung zu eruieren. Dies wurde recht rasch mit positivem Ergebnis erbracht, worauf das Bundesdenkmalamt aufgefordert wurde, dies ebenfalls zu prüfen. Das Ergebnis war die Empfehlung zur teilweisen Unterschutzstellung. Diese Begutachtung wurde jedoch von ICOMOS-Austria aufs Schärfste bekämpft, indem eine komplette Unterschutzstellung gefordert wurde.
Die Staatssekretärin Andrea Mayer steht hinter dem Ansinnen von ICOMOS; das Verfahren läuft noch,
Im Sommer diesen Jahres konnte vom Verein der Wagenkasten eines „Fakultativwagens“ ex Höllentalbahn ex Atterseebahn ex Appenzellerbahn beschafft werden, siehe Photo vom Verlad in Hirschwang.
"Fakultativwagen" ex Höllentalbahn, ex Atterseebahn, ex Appenzellerbahn (nicht das einzige Fahrzeug der Appenzellerbahn bei der Achenseebahn)
Dieser Wagen diente winters als Güterwagen und sommers als offener überdachter Sommerwagen, er passt äußerlich sehr gut zu den Sommerwagen der Achenseebahn und war eine einmalige Chance, den Wagenpark der Achenseebahn zu ergänzen. Er war eigentlich reserviert für die deutsche Museumsbahn „Albbähnle“ Amstetten – Oppingen auf der Schwäbischen Alb. Aber die dortigen Museumsbahner sind freundlicherweise zugunsten der Achenseebahn von ihrem Vorrecht zurückgetreten, um die notleidende Achenseebahn zu unterstützen.
Herzlichen Dank dafür!
Benefiz-Auftritt des Ensemble „Symphoniker Blås“ der Wiener Symphoniker
Im Juli diesen Jahres konnte das Ensemble „Symphoniker Blås“ der Wiener Symphoniker zu einem Benefiz-Auftritt in Jenbach vor der Remise verpflichtet werden, siehe Photo. Trotz Corona-Bedingungen fand dieses Konzert große Beachtung!
Gruppenbild der „Symphoniker Blås“ mit Achenseebahn-Geschäftsführer
Im Laufe des Sommers übernahm der Verein die ersten Rechtsanwaltskosten der Achenseebahn, da die Hauptaktionäre Gemeinden Jenbach, Maurach und Achenkirch diese zu tragen nicht mehr bereit waren. Mittlerweile werden diese monatlich anfallenden Kosten vom Vorstand privat übernommen.
Der Herbst war geprägt von Arbeiten auf der Strecke: Die Böschungen der Bergstrecke und die Brandschutzstreifen wurden freigeschnitten, die Bahngräben wurden freigeräumt und wiederhergestellt. Bis in den Dezember verkehrten die Bauzüge der Achenseebahn, siehe Photo vom letzten Zug am 10. Dezember in Eben.
Bauzug im Bahnhof Eben
In enger Zusammenarbeit zwischen Verein „1000 Tausender“ und „ICOMOS Austria“ wurde die Achenseebahn zum EUROPA NOSTRA – Projekt „7 Most Endangered“ – die 7 Meistgefährdeten Stätten des Kulturerbes Europas vorgeschlagen. Mittlerweile steht die Achenseebahn auf dem vordersten Platz der Shortlist zu den „7 Most Endangered“ 2021, siehe beiliegende offizielle Pressemitteilung von EUROPA NOSTRA.
So hoffen wir nun auf eine bessere Entwicklung im Jahre 2021 und wünschen all unseren Freunden friedvolle Feiertage und vor allem Gesundheit im Neuen jahr!
Achenseebahn-Förderverein „1000 Tausender“
Lok 3 in Eben
Fahrt durch die Winterlandschaft
Um die Achenseebahn finanziell zu unterstützen, sollte die IBAN-Adresse zur 1.000-Euro-Mitgliedschaft oder auch für Spenden verwendet werden.
Konto Förderverein IBAN AT75 2051 0003 0006 3021
English Version
Dear friends of the Achenseebahn,
The year 2020 was an extremely difficult one for our railway, marked by hope and fear. Euphoria and bitter disappointment alternated regularly. We have hardly made any progress in the renovation of the railway and its sustainable security for the future. But despite the most modest means and moving on from month to month, a little something has been done. And what is most important: The Achenseebahn is still alive! The inevitable insolvency filing in March this year made the situation for the Achenseebahn dramatic.
The founding of the Achenseebahn-support association “1000 Thousand” met with some displeasure from politicians. Deputy Prime Minister Felipe sent word through her office that she did not want it to be advertised. We stuck to it, so this club is only simmering on the back burner, but was still able to achieve something remarkable: With funds from the association, urgently needed spare parts for the restoration of steam locomotive No. 3 were procured, so that we could at least get one locomotive up and running again - the railroad itself ran out of money.
After the inevitable filing for insolvency, the ICOMOS (International Heritage Protection Association) issued an international "alert" about the possible destruction of the "Achenseebahn" cultural site, whereupon a team of experts was commissioned by the Austrian Federal Chancellery to find out a possible recommendation for a protection status. This was achieved very fast with a positive result, whereupon the Federal Monuments Office was asked to check this as well. The result was the recommendation for partial protection. However, this assessment was fiercely fought by ICOMOS-Austria calling for complete protection. State Secretary Andrea Mayer stands behind ICOMOS‘ request; the proceedings are still ongoing,
In the summer of this year, the association was able to procure the coach body of an “optional car” ex Höllentalbahn ex Atterseebahn ex Appenzellerbahn, see photo from the loading facility in Hirschwang. This wagon was used as a freight wagon in winter and as an roofed open summer wagon in the summer. Outwardly, it goes very well with the summer wagons of the Achenseebahn and was a unique opportunity to complement the Achenseebahn wagon fleet. It was actually reserved for the German museum railway "Albbaehnle" Amstetten - Oppingen on the Swabian Mountains/South Germany. But the museum railroaders there have kindly resigned from their prerogative in favor of the Achenseebahn in order to support the ailing Achenseebahn. Thank you very much for that! In July of this year the ensemble “Symphoniker Blås” of the Vienna Symphony Orchestra was obliged to perform in Jenbach in front of the workshop, see photo. Despite Corona conditions, this benefiz concert received a lot of attention!
In the course of the summer, the association took over the first lawyor’s fees for the Achenseebahn, as the main shareholders, the cities of Jenbach, Maurach and Achenkirch were no longer willing to reimbourse them. In the meantime, these monthly costs are paid privately by the CEO. The autumn was characterized by work on the route: the slopes of the rack route and the fire protection strips were cut free, the trenches were cleared and restored. The construction trains of the Achenseebahn ran until December, see photo from the last train on December 10th in Eben.
In close cooperation between the “1000 Thousand” association and “ICOMOS Austria”, the Achenseebahn was proposed for the EUROPA NOSTRA project “7 Most Endangered” - the 7 most endangered European cultural heritage sites. The Achenseebahn is now at the top of the shortlist for the “7 Most Endangered” 2021, see attached official press release from EUROPA NOSTRA.
On the part of the state it has meanwhile been announced that they want to set up a rescue company and thus save the existence of the Achenseebahn.
So we now hope for a better development in 2021, we say thanks to all our friends for all the support the Achenseebahn has received and wish everyone a peaceful holiday and above all health in the New Year!
Achenseebahn support association "1000 Thousand"
www.achenseebahn.at
Die angekündigte Zukunft der Achenseebahn wurde von der Politik abgesagt! Im Gegenteil, es soll zurück zu veralteten Technologien Marke "Dreckschleuder" gehen. Das ist dann ein Grund, die Bahn einstellen zu können!
Achenseebahn-Dampfzug auf der Steilstrecke unterhalb von Eben.