Saisonstart am Kohlenbahn-Bahnhof Scheiben
Von 1890 bis 1963 war der Kohlebahnhof Scheiben der WTK eine wichtige Logistik-Anlage für die Kohleförderung im Hausruck Ostrevier. Rund um den Bahnhof Scheiben entstand die einzige betriebsfähige Grubenbahnstrecke im Hausruck.
Fotos, soweit nicht anders angegeben und Bericht : Gunter Mackinger 30.5.2020
Von 1890 bis 1963 war der Kohlebahnhof Scheiben der WTK eine wichtige Logistik-Anlage für die Kohleförderung im Hausruck Ostrevier. Die in zahlreiche Stollen in Geboltskirchen und Umgebung geförderte Braunkohle wurde per Grubenbahn, größten Teils obertags, ins rund 6 km entfernte Kohlgrube verfrachtet, um dort auf die Schmalspurbahn Breitenschützing – Kohlgrube umgeladen zu werden. Im Rahmen der touristischen Nachnutzung von Bergbauanlagen und der oberösterreichischen Landesausstellung 2006 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Kohlenbahnhof Scheiben einerseits ein kleines Museum zur lokalen Bergbaugeschichte eingerichtet und andererseits wieder umfangreiche Gleisanlagen in 580 mm Spurweite errichtet, die an die ehemaligen Kohlebahnen erinnern sollen.
Rund um den Bahnhof Scheiben entstand die einzige betriebsfähige Grubenbahnstrecke im Hausruck und das mit einer Länge von ca. 2 km auf originaler Trasse durch Wald und Felder. Neben der wiederaufgebauten Bahn, die per Grubenbahn oder Schienenfahrrad erkundet werden kann, locken Wanderungen auf ehemaligen Bahntrassen zu zwei restaurierten Stollen im Raum Geboltskirchen. Geöffnet ist der Bahnhof Scheiben an Samstagen, Sonn-und Feiertagen bis Ende Oktober. Als sachkundige Auskunftspersonen stehen noch altgediente Bergleute der WTK zur Verfügung, aus der Zeit, als der Betrieb 1996 geschlossen wurde. Der Besuch im Hausruck Ostrevier lohnt sich für jeden Gruben- und Feldbahn Interessierten wie auch für Industrie Archäologen.